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Mont Vial: Nos montagnes à la carte #10

Der Mont Vial liegt im Hinterland von Nizza und hat einen der wenigen Gipfel, die man vom Meer aus sehen kann. Auf dem Weg zum Vartal können sich Radfahrer an ihm orientieren. Doch da der Weg sich dreht und senkt, kommt der Mont Vial gelegentlich außer Sicht.

Verwechseln Sie ihn nicht mit dem Madone d’Utelle, der nur ein paar Kilometer weiter östlich liegt und dessen Spitze bebaut ist. Während der Utelle oben mit einem flachen Plateau abschließt, das auf einer Felsmauer thront, hat der Mont Vial eine eher klassisch schöne Bergspitze, die in den Himmel ragt. Und Während der Gipfel der Utelle eine Kapelle birgt, sieht man auf dem Vial einen Fernsehmast.

Mit 1549m ist der Mont Vial auch rund 400m höher als der Utelle. Ob das nun etwas über die moderne Welt aussagt, die die Fernsehantenne höher setzt als die himmlische Erlösung, können Sie selbst entscheiden.

Der Mont Vial steht zwischen den Zuflüssen des Tinée und des Esteron und dem Vartal. Hier vereinigen sich die drei Flüsse. Nach so vielen Kilometern tiefer Schluchten und imposanter Felsen strömen die vereinten Kräfte ihren flachen Parcours entlang geradewegs in die See.

Es gibt eine Fahrradroute entlang des Vartals, voll mit Motels, Autogeschäften und großen Straßen. Allerdings können die Winde im Vartal sehr tückisch sein und deshalb empfehlen wir, sofern Sie in Richtung Mont Vial unterwegs sind, auf eigene Faust einen Weg zu finden und entlang der Seiten des Vartals aufwärts zu fahren.

Denn hier gibt es klassische alte Dörfer aus dem Mittelalter, die bezeugen, wie lange schon Menschen Schutz unter dem Gipfel des Mont Vials gesucht haben.

Das Dörfchen Le Broc mit seinen erhobenen Plätzen lädt genauso wie Gilette zu einer selbstverständlichen Kaffeepause ein. Hier bekommt man einen Vorgeschmack auf die Aussicht, die man am Gipfel erhält. In Revest-les-Roches, wo ein Wanderweg zum Mont Vial beginnt, gibt es einen massiven, 800-jährigen Eichenbaum, der dort seither ungerührt stand, während Generationen auf dem Weg zum Gipfel an ihm vorbeizogen. Man kann sich kaum vorstellen, was dieser Zeitzeuge wohl von dem neusten Trend denken mag, die 15,5km mit 1000m Höhenunterschied hinaufzurennen.

Obwohl der Mont Vial hier allgegenwertig zu sein scheint, müssen Radsportler weit ins Hinterland fahren, um die Abzweigung zur Bergspitze zu finden, die versteckt irgendwo zwischen Toudon und Tourette-du-Chateau liegt.

Diejenigen, die ihn suchen, werden belohnt, allerdings mit verlassenen, kleinen unregelmäßig gepflasterten, dahingekrakelten Serpentinen, die das felsige Antlitz des Berges hinaufführen. (An den Serpentinen des Vial findet man seltene Pflanzenarten auf Blumenwiesen, die Sie aber vom Weg aus einfach nicht wahrnehmen können). Perfektion, zumindest aus unserer Sicht.

Sobald man sich der Spitze nähert, gibt es Aussichten über die Flussengen des Var mit großen, gestreiften Felswänden und über die bewaldeten Tiefen des Esteron.

Nizza, Monaco und Cannes werden an der Küste sichtbar, und wenn Sie nach einem Mistral hinabfahren, wenn also der eisige Wind alle Feuchtigkeit aus der Luft gesogen hat, werden sie mit dem Blick auf die dunkle Silhouette Korsikas am Horizont belohnt.

Steigen Sie bei der Antenne ab und klettern Sie auf den Steinhügel am Gipfel, so eröffnet sich Ihnen das Panorama des Mercantour Nationalparks mit seinen gezackten, schneebedeckten Gipfeln. Ein weiterer unserer Favoriten wird hier sichtbar, der Turini mit seinem grünen Waldkleid, der nur auf Ihren mutigen Aufstieg zu warten scheint.

Lesen Sie mehr darüber, wo wir fahren und über unsere örtlichen Anstiege in unserer Rubrik Berge à la Carte, oder besuchen Sie uns in Nizza und erleben Sie sie selbst.

Photography : Greg Annandale

Words : Max Leonard

Nos montagnes à la carte