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Col de Braus: Nos montagnes à la carte #8

Etwa zwei Kilometer von der Spitze des Col de Braus entfernt liegt ein Streckenabschnitt mit 15 prozentiger Steigung. Wenn man diesen Abschnitt hinter sich lässt, folgt eine leichte Rechtskurve. Falls Sie sich bisher lediglich auf das konzentriert haben, was vor Ihnen liegt, lädt Sie der bisherige Anstieg nun zu einer wunderbaren Aussicht über das Tal hinter Ihnen ein.

Hier gibt es eine kleine Mauer, die dazu einlädt auf ihr zu sitzen. Nein, nicht etwa weil Sie außer Atem sind, sondern weil Sie ein Foto vom unten gelegenen Straßenpanorama schießen müssen.

Wir von Café du Cycliste fotografieren jedes Mal und benennen das Foto: #everytimeipass.

Wir glauben, dass hier René Vietto, einer der größten Kletterer des Radsports, sich vom Verfolgerfeld losriss, um sein erstes professionelles Radrennen zu gewinnen.

René wurde in Cannes geboren und arbeitete in den Casinos der Stadt, während seine Mutter Jasmine Blüten für die Parfumhersteller von Grasse sammelte. René kaufte sich vom Trinkgeld ein Fahrrad und begann zu trainieren. 1931 gewann er den Boucle de Sospel, indem er einen unnachahmlichen Angriff auf dem Col de Braus startete.

Drei Jahre später wiederholte er dieses Manöver, doch dieses Mal während der Tour de France, die übrigens 27-mal über den Braus führte - das letzte Mal 1961.

Er führte vom Col de Braus bis ins Ziel an der Croisette in Cannes, wo die Menschenmenge den Lokalmatador bejubelte. Einer seiner Anhänger beobachtete einen vermeintlichen Störenfried, der den Erfolg von René Vietto zu verhindern suchte. Mit nur einem Schlag schlug der Fan den Störenfried K.O. Es stellte sich heraus, dass dieser Fan niemand Geringeres als Jacques Goddet, der stellvertretende Direktor der Tour de France war.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts, als die berühmten Serpentinen des Passes erbaut wurden, hielten Leute an, um die Aussicht nahezu endlos zu bestaunen. Ob nun Auto- oder Radfahrer, es spricht etwas in jedermann an, der sich jemals die Straße hochmühte.

Für die Rennfahrer der Monte Carlo Rally ist dies jedoch kein Ort zum Verweilen. Die Rally Monte Carlo führt manchmal über den Pass und hinterlässt Reifenspuren an den Haarnadelkurven, die scheinbar nie richtig verblassen wollen.

Normalerweise aber ist die Straße ruhig, und das Wetter in diesem Tal scheint fast immer angenehmer und sonniger zu sein als in andern Tälern im Inland.

Die Einwohner kommen zum Jagen ins Tal, und etwas unterhalb der Straße liegt ein geheimer Badeort. An klaren Tagen im Winter bietet sich eine fantastische Aussicht bis hin zum Meer.

Wenn Sie sich beim Aufstieg etwas mehr Zeit lassen, können Sie den Anblick der Olivenhaine genießen und die Überreste der alten Route Royale entdecken, der Salzstraße, die einst Nizza und die Küste mit Piemont und den Turiner Herzögen von Savoyen verband.

Lesen Sie mehr darüber, wo wir fahren und über unsere örtlichen Anstiege in unserer Rubrik Berge à la Carte, oder besuchen Sie uns in Nizza und erleben Sie sie selbst.

Photography : Greg Annandale

Words : Max Leonard

UNSERE BERGE À LA CARTE